Schreiben und Musik gehören für mich untrennbar zusammen, und dabei geht es um sehr viel mehr als nur Hintergrundgeräusche.

Einmal ist Musik natürlich Inspiration. Texte, Instrumente, Kompositionen, in allem davon kann der Funke stecken, der das Feuer entfacht. Kunst ist ein ewiger Austausch. Nichts ist einzigartig und steht völlig für sich allein, und das ist auch das Wunderbare daran. Und gerade Musik ist so zugänglich und vielfältig, dass darin unvorstellbar viele Ideen und Eingebung verborgen liegen.

Musik kann einen auch in die richtige Stimmung bringen. Denn manchmal hatte man vielleicht einen schlechten Tag, möchte aber gerade eine große Feier beschreiben. Oder genau anders herum, man hat die beste Laune seines Lebens, die Geschichte ist aber gerade an einem Punkt, an dem die Charaktere eine schwere Zeit durchmachen. Und das will alles angemessen dargestellt werden. Jetzt könnte man natürlich sagen, „schreib doch erst an einer anderen Stelle weiter“. Aber das ist bei meiner Schreibweise kaum möglich. Die Geschichte ändert und entwickelt sich während des Schreibens. Wenn ich da einfach zwei, drei Kapitel vorgreife, merke ich im Nachhinein nur zu oft, dass es eigentlich ganz anders kommt. Aber dann hilft die Musik. Sie sorgt für die richtige Atmosphäre, und das Hineinfühlen in die Charaktere und Situationen fällt gleich viel leichter.

Bei mir hat diese Taktik dazu geführt, dass jede Geschichte, ja sogar manche einzelne Szenen oder Charaktere, ihren ganz eigenen Soundtrack haben. Wenn ich schreibe, ist es dann, als würde ich einen Film vor meinem inneren Auge sehen, den ich nur aufschreibe und nacherzähle. Und wenn ich unterwegs oder im Alltag ein bestimmtes Lied höre, erinnere ich mich sofort an die Szene. Damit lässt sich viel leichter wieder in eine Geschichte einsteigen, die ich lange liegen gelassen habe, oder in einen Charakter, der lange nicht mehr vorkam.

Das Liber Bellorum hat für mich einen ganz speziellen Soundtrack. Die einzelnen Bände haben sogar klassische „Themesongs“! Für Band I war das beispielsweise „Willkommen im Nichts“ von Eisbrecher. Band II eröffnet vor meinem inneren Auge die Vorstellung mit „Kinder der Nacht“, ebenfalls von Eisbrecher. Und wer aufgepasst hat, kann vermuten, wer den Themesong für Band III geschrieben hat – genau, der ist auch von Eisbrecher, und zwar „Freisturz“.

Bis heute kann ich diese drei Lieder nicht mehr hören, ohne sofort an das Liber denken zu müssen, aber auch viele andere Lieder haben sich untrennbar in den Soundtrack eingefügt. Sogar ganze Bands – mal abgesehen von Eisbrecher – wie Evanescence, Linkin Park, 30 Seconds to Mars und Skillet. Letztere haben sogar ein Character-Theme geliefert, nämlich „Savior“, zu wem genau es gehört, bleibt an dieser Stelle aber mein Geheimnis. Ratet doch mal … ;)

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