Hin und wieder werde ich leichtsinnig, doch dann dauert es meist nicht lang, bis ich schmerzhaft daran erinnert werde, dass das Universum immer zuhört … und es hat den Vorschlaghammer stets zur Hand.
In letzter Zeit führt jedes Gespräch früher oder später auf das Thema Gesundheit. Und meistens erwähne ich dann wahrheitsgemäß, dass ich seit bestimmt drei Jahren nicht mehr wirklich krank war – mal vom üblichen Wochenendschnupfen, gelegentlichen Kopf- oder Regelschmerzen abgesehen. Aber das Universum hat mich gehört, und seine ausgleichende Gerechtigkeit wirken lassen. Jetzt liege ich seit einer Woche mit einer Grippe im Bett, oder wahlweise auf dem Sofa, und verfluche mich für meinen Leichtsinn. Denn leider lebe ich nicht in einer Welt, in der eine einfache Berührung genügt, um Krankheiten zu heilen. Aber als angehende Kräuterhexe kann man auch bei uns die Natur zu Rate ziehen, wenn das Universum sich mal wieder einen schlechten Scherz mit uns erlaubt hat.
Bei Erkältung hilft zum Beispiel ein Hustensaft aus Wegerich, der ist in beinahe jeder Wiese zu finden und leicht zu erkennen.
Gegen Regelschmerzen hilft ein Tee aus Lindenblüten, der außerdem zauberhaft blumig schmeckt.
Die Birke erkennt jedes Kind an ihrem charakteristischen weißen Stamm, und ein Tee aus ihren jungen Blättern kann Allergiebeschwerden lindern.
Schafgarbe wird oft als „Unkraut“ abgetan, dabei kann sie als Tee bei Bluthochdruck helfen.
Und sogar der unscheinbare Rotklee soll sich lindernd auf Wechseljahresbeschwerden auswirken.
Zum Glück habe ich schon vor vielen Jahren mit meiner Ausbildung zur Kräuterhexe angefangen und besitze schon eine kleine selbstgesammelte Hausapotheke. Der Pfefferminztee in meinem Teeregal stammt sogar aus eigenem Anbau und schmeckt dadurch gleich doppelt gut. Und wenn man wieder gesund ist, kann man die sonnigen Frühlings- und Sommertage mit Kräutersammeln in der Natur verbringen. Das Kräuterhexenhandwerk ist etwas, was jeder zumindest einmal ausprobieren sollte. Ich finde es richtig erfüllend – und ich müsste lügen, wenn ich sage, dass ich nicht zumindest ein winziges bisschen froh über die Grippe war, weil sich die Sammelarbeit dann erst recht auszahlt.
Achtung: Alle Heilkräuter sind bei leichteren Beschwerden und mit Bedacht und zu genießen. Sobald es schlimmer wird, solltet ihr immer einen Arzt aufsuchen.
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