Konflikte, Hindernisse, Rückschläge und Rätsel. Sie sind es erst, die für Spannung – und Spannungen Sorgen. Und sie kommen in allen möglichen verschiedenen Formen, auch wenn sie meist denselben Effekt haben: Sie stellen eurem Helden ein Hindernis, das er überwinden muss. In unserem Märchen könnte es ein klassischer Drache sein, der den Turm mit der gefangenen Prinzessin bewacht. Oder familiäre Verpflichtungen, vielleicht ist der Prinz schon einer anderen Prinzessin für eine politische Heirat versprochen, die er aber gar nicht liebt. Von dieser Grundidee entwickelt sich dann alles weiter, und immer wieder müsst ihr euch und euren Charakteren Fragen zu ihrer Motivation stellen. Die wichtigste: Warum? Warum bewacht der Drache die Prinzessin? Warum ist die politische Heirat so wichtig? Warum stellt die Königin sich auf die Seite ihres Sohnes anstatt zu ihrem Mann zu halten? Und warum verhält sich der Hofdichter manchmal so zwielichtig?

Konflikte und Motivationen gehen Hand in Hand, wenn es darum geht, eine lebendige Geschichte und glaubhafte Charaktere zu erzählen. Hin und wieder lässt sich damit sogar ganz schamlose Plot-Convenience entschuldigen, denn auch die größten, unwahrscheinlichsten Zufälle sind erlaubt, solange das „Warum“ beantwortet ist. Die Antworten müssen dem Leser dabei nicht auf dem Silbertablett präsentiert werden. Ihr dürft so viel von den Motivationen der Charaktere für euch behalten, wie ihr wollt. Wichtig ist nur, dass ihr Handeln stimmig ist, und alle Ereignisse sich logisch zurückverfolgen lassen – und nicht zu vergessen, dass jede Handlung auch immer Konsequenzen nach sich zieht.

Unsere Leserwertung
[Gesamt: 4 Durchschnitt: 5]