In Zeiten, in denen künstliche Intelligenz immer ausgefeilter wird, und so manchen kreativen Kopf um seine Existenz bangen lässt, ist eine Frage allgegenwärtig und lauter denn je: Was ist Kunst?

Drei kurze Worte, die selbst einen ganzen Roman füllen könnten. Die nur eine Umschreibung, eine Zusammenfassung und ein Titel für all die Rätsel, Sorgen, Philosophien und Facetten sind, die sich hinter dieser einen Frage verbergen.

Für mich ist die Antwort klar: Kunst ist, was uns menschlich macht. Sie ist etwas, das künstliche Intelligenz eines Tages möglicherweise bis zur Perfektion nachahmen – aber nie ersetzen kann. Kunst ist immer subjektiv und ein Ausdruck der einzigartigen Emotionswelt eines Menschen. Sie ist der physische, greifbare und ewige Ausdruck der unsichtbaren und flüchtigen Seele. Sie ist allumfassend und vorurteilsfrei, die Grundlage unseres Seins und Manifestation unserer inneren Göttlichkeit.

Egal, wie unterschiedlich unsere Persönlichkeiten, Kulturen, gesellschaftlichen oder politischen Ansichten auch sein mögen, die Kunst ist, was alle Menschen auf der ganzen Welt und über alle Zeit hinweg verbindet. Denn wir alle sprechen die universale Sprache des Herzens und in jedem von uns steckt ein Künstler.

Ja, auch in dir.

Ganz egal, ob du Geschichten schreibst oder Gemälde malst. Ob du Fotos schießt oder Vlogs drehst. Ob du architektonische Wunder vollbringst, seitenlange mathematische Gleichungen anstellst, um die Geheimnisse des Universums zu enthüllen ­– oder Lego mit deinen Kindern spielst. All das kann Selbstverwirklichung, ein Ausdruck deiner innersten Seele und damit eine Form von Kunst sein.

Versuch es! Schau dich um, blicke in dich und erkenne deinen inneren Künstler. Welche Form deine Kunst dabei annimmt, ist unwichtig. Wichtig ist nur, dass du etwas erschaffst, das einen Ausdruck deiner Emotionen, Gedanken oder Persönlichkeit darstellt. Die meisten von euch werden bei dieser kleinen Übung schnell erkennen, wie viel Selbstverwirklichung in ihren alltäglichen Handlungen und Hobbies steckt.

Für alle anderen, die auch nach langem Suchen scheinbar daran scheitern, ihrem inneren Künstler zu begegnen: Keine Angst. Das Leben stellt manche von uns vor größere Herausforderungen als andere, und das kann einen inneren Künstler schon einmal lähmen und verschrecken – aber niemals töten. Es kann jedoch ein Zeichen sein, dass ihr ein wenig vom Weg eurer Selbstverwirklichung abgekommen seid und versuchen solltet, dorthin zurückzufinden. In so einer Situation ist es nie eine Schande, andere um Rat zu fragen. Freunde und Familie bis hin zu Ärzten und Therapeuten können euch helfen, euren Weg zu finden und euren inneren Künstler zu wecken. Und einmal geweckt könnt ihr mit ihm gemeinsam den Weg eurer Selbstverwirklichung antreten und jeden Tag die Welt ein kleines bisschen schöner machen.

(WICHTIG: Ich bin lediglich Schriftsteller mit Hang zur Philosophie und kann und will hier keine medizinischen Ratschläge aussprechen. Nehmt seelischen Schmerz bitte immer ebenso ernst wie körperlichen – und habt keine Angst, professionelle Hilfe zu suchen!)

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